Mein Endspurt in Ruanda
Ich kann es selbst kaum glauben, aber es werden gleich zwei Monate sein,
seit ich zurück in Deutschland bin. Die letzten Momente in Ruanda sowie die
Rückkehr nach Europa waren voll von Eindrücken und Emotionen. Erst jetzt, wenn
ich einen gewissen Abstand gewinne, bin ich in der Lage, den abschließenden
Blogeintrag zu verfassen.
Die Zeit verging wahnsinnig rasch. Im August wusste ich, dass mein
Aufenthalt in Ruanda zur Neige gehen und mir nicht so viel Zeit übrig bleiben
würde. Deshalb wollte ich die letzten Tage genießen. Ich war jeden Tag vom
frühen Morgen bis zum späten Abend beschäftigt. Es war teilweise stressig,
anstrengend und traurig, aber zugleich unvergesslich toll.
Ich versuchte, möglichst viel Zeit mit den Kindern im Zentrum zu verbringen
und ihnen noch ein paar unvergessliche Erlebnisse zu bereiten. Dabei halfen mir
einige Menschen. Ihnen allen möchte ich hiermit meinen innigen Dank ausdrücken.
In der letzten Woche konnte ich mit der großen Unterstützung von Rita und
Hubert, dem Lehrer Murere und den Mamas den lang geplanten Ausflug in das
Stadtzentrum realisieren. Rita und Hubert halfen freudestrahlend, die
Rollstühle zu schieben, sodass mehrere Kinder an dem Ausflug teilnehmen
konnten. In der Stadt besuchten wir ein Restaurant, wo sie uns zum
afrikanischen Tee mit leckerem Gebäck einluden. Herzlichen Dank Rita und
Hubert! Eine große Anerkennung gebührt auch der Besitzerin und den Angestellten
des Restaurants, die uns vorurteilsfrei und geduldig bedienten. Den Ausflug
genossen wir alle.
Auf dem Weg in die Stadt
Dank Lea, Sophia, den ehemaligen Frewilligen in Ngarama und Rita und Hubert konnten wir nicht alltägliche Aktivitäten, wie Malen mit
Straßenkreiden, Ausmalen mit den neuen Stiften oder Schminken mit
Gesichstfarben ins Programm aufnehmen. Ich versuchte auch, ein hausgemachtes
Seifenblasenröhrchen herzustellen.
Malen mit Straßenmalkreiden
Seifenblasenröhrchen selbstgemacht!
Schminken mit Gesichtsfarben macht Spaß!
Schaut her, ich bin ein Löwe!
Pascal und ich stellten fest, dass unsere Zungen gleich rosa sind, obwohl sich unsere Hautfarben unterscheiden.
Zu erwähnen ist auch der vom Lehrer toll vorbereitete Ferienkurs für die
Mamas. Sie wurden über verschiedene Behinderungen und die Möglichkeiten des
Zugangs zu den Kindern informiert.
Am Sonntag, den 27.08., verabschiedete ich mich von Wikwiheba Mwana. Am
draufkommenden Montag von Ngarama und am Dienstag fuhr ich nach Kigali, um dort
am Mittwochabend ins Flugzeug nach Europa einzusteigen.
Auf dem Abschiedsfest
Der sechsmonatige Aufenthalt in Ruanda brachte mir viel bei. Ich hoffe,
dass unsere leistungsorientierte Gesellschaft dies nicht kaputtmacht. Ich werde
mich auf jeden Fall bemühen, dies zu behalten. Beispielsweise ist es sehr
bewundernswert, wie die dortigen Menschen glücklich, demütig und freigebig sein
können, obwohl sie so wenig in unseren Augen besitzen. Es gäbe noch mehr zum
Erzählen. Falls jemand mehr daran interessiert ist, kann man mich gern
kontaktieren. Ich vermisse das Land der tausend Hügel, die einzigartige Kultur
und alle meinen Freunde sehr. Zum Schluss sage ich daher kein Tschüss, sondern
bis bald! Murabeho!
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